Erstes Fazit, (fast) eine Saison 310 GS

Die G310GS - G 310 GS im allgemeinen.
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Harzfahrer
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Erstes Fazit, (fast) eine Saison 310 GS

Beitragvon Harzfahrer » Fr 11. Sep 2020, 18:28

Moin in die Runde.
Die Weitergabe von Komplett Erfahrungen mit der 310er soll nicht zu kurz kommen. Manch eine(r) landet hier ja auch, weil eventuell eine Neuanschaffung ins Haus steht und vorher ein wenig recherchiert werden soll.
Mein Modell 310GS (Produktionsdatum 06/2018) in "Sonderlack BMW Motorsport" war bis Anfang 2020 ein nicht zugelassenes Promotion / Display Fahrzeug der BMW AG und wurde dann von mir mit 0 km als Neufahrzeug in 02/20 bei BMW Motorrad Hannover gekauft. Gleich mit geordert: Original Heizgriffe + Cockpit Steckdose.
Hinweis: Die Steckdose ist über das Zündschloss geschaltet und steht nur bei 'on' unter Strom. Sie ist daher für eine Batterie Erhaltungsladung z.B. über Winter - wie bei vielen anderen aktuellen BMW möglich - nicht geeignet. Dafür müsste sie umgeklemmt werden oder eine zweite Steckdose direkt an der Batterie angeschlossen werden (So habe ich es gemacht, ist ja bei einem 'nicht CAN - Bus' Fahrzeug einfach). Dem Kauf vorangegangen war im Herbst 2018 eine sehr ausführliche Probefahrt ,angeboten von der NL Hannover (danke dafür!). In der 2019 Saison "verirrte" ich mich zu Royal Enfield Himalayan, unterm Strich auch eine nette Inderin, aber mit 24,5 PS im europäischen Verkehr einfach zu langsam. Und Anfang März 2020 stand die 310er dann in Hannover.
Mein Anforderungsprofil - siehe auch meine Vorstellung hier im Forum: Ein leichtes (weil auch gelegentlich mal verladen wird und das möglichst ohne fremde Hilfe gehen soll,) ein leises (weil ich den Zusammenhang zwischen Motorrad fahren und viel Krach machen noch nie verstanden habe) und ergonomisch passendes (1,88cm, mit Klamotten etwas über 100kg), im normalen Verkehr mit schwimmendes handliches Bike.
Kurz und knapp: Die 310er schnurrte vom ersten Tag an bis jetzt ohne jedes Problem, inzwischen stehen fast 5000km auf dem Display. Im normalen Landstraßen Bundesstraßen Mix in den Grenzen der STVO bei Solobetrieb absolut ausreichend motorisiert. Durch die Handlichkeit ein toller Kurvenräuber, kein Problem, auch an doppelt bis dreimal so starken Kollegen (innen) dranzubleiben. Autobahn - 130 - geht im Solobetrieb auch, wer aber da seinen Schwerpunkt hat, sollte was anderes kaufen. Warum ich den Solobetrieb so betone: Mit 2 Pers. sieht das alles anders aus. Das ist m. E. heutzutage ein Notbehelf mit 34 PS, auch da: wer das oft macht - was anderes kaufen! Von der Konstruktion her - wenn man mal ein bisschen durchs real oem stöbert, ein sehr simples Motorrad mit pfiffigen konstruktiven Detaillösungen. Gabel vorn (Upside down) nicht verstellbar, am Hinterrad ist "nur" die Federhärte einstellbar, trotzdem habe ich bei meiner Konfiguration ein ESA Fahrwerk bis jetzt nicht vermisst.
Die Vermarktungsstrategie in Deutschland - Einsteigerbike bzw das Motorrad für "Mutti" wenn sie auch mal mitfahren will? / muss?, ist sicher der Tatsache geschuldet, dass man bei BMW hier primär teurere Motorräder verkaufen will und ja tatsächlich auch sehr gut verkauft. Gerecht wird es der Maschine eigentlich nicht, sie ist m.E. ein absolut vollwertiges Motorrad, wenn man sich (nochmal) der STVO weitgehend verpflichtet fühlt. Der G/S Kürzel steht bei BMW seit Urzeiten nicht für Gelände, sondern ist die Abkürzung für Gelände / Straße, und ebenfalls schon immer - wo fängt Gelände an? Schotterweg? Sicher alleine und ohne großes Gepäck kein Problem. Querfeldein, ggf in sanften Hanglagen der Mittelgebirge auf Privatgelände - absolut möglich, da hilft immer wieder das geringe Gewicht, wenn sich Unerwartetes auftut und man ggf zur Materialschonung mal Absteigen muss und ein paar Meter rückwärts schiebt. Der viel kritisierte dritte Welt Gepäckträger mit seinen 2 stabilen Haltegriffen ist da eine ganz große Hilfe. Trotzdem klar, Geländeritte mit materialmordenden Sprüngen und trialähnlichen Sektionen sind nichts für die 310GS.
Alles in allem: Ich bin (bis jetzt) sehr zufrieden und hoffe, dass das auch so bleibt.
Allen, die mit einem Kauf liebäugeln sei aber unbedingt die zumindest bei den Werksniederlassungen unproblematisch möglichen Probefahrten empfohlen. Und wer eine hat und ggf mit der Leistung hadert, schaut mal, wann sie wirklich - legal - fehlt.
Fast nie ist das Glas halb voll oder halb leer, sondern teilweise gefüllt!

poeth71
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Re: Erstes Fazit, (fast) eine Saison 310 GS

Beitragvon poeth71 » Do 8. Okt 2020, 09:54

Guter Bericht, kann ich zu 100 % unterschreiben.
Das Motorrad mach Spaß in der Stadt & Landstrasse, ideal um abends mal ne rund zu drehen oder für den Wochenendausflug.
Wie du schon sagst, für die Autobahn sollte man sich was anderes suchen, kurze Stecken sind ok, meine geht gut bis 150 und die kann man auch länger fahren, aber souverän fühlt sich das nicht an, wenn auch das Fahrwerk locker höherer Geschwindigkeiten mitmachen würde. Notbetrieb mit 2 Pers. möglich, ansonsten nur für Solobetrieb geeignet. Auch für eine längere Reise nicht unbedingt die erste Wahl.

grobmotoriker
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Re: Erstes Fazit, (fast) eine Saison 310 GS

Beitragvon grobmotoriker » Di 31. Aug 2021, 11:24

Hallo Miteinander,

Ich habe meine 310GS nun bisher 2 Saisons gefahren. Habe mir das Moped ursprünglich für das Wohnmobil (am Heckträger) gekauft. Nach der ersten Saison bin ich ( ca. 50% mit Sozia) tatsächlich knapp 6000km gefahren, hätte ich nicht gedacht. :D 3000km im Urlaub und 3000km zu Hause!

Das Motorrad ist sicher kein Leistungswunder aber das sieht man ja auch bei den Leistungsdaten, ABER es macht echt saumäßig Spaß damit rumzufahren, speziell um Urlaub (Sardinien, Korsika) oder auch daheim über Feldwege schnurren und Picknick zu machen.
Ich habe ein einfaches Topcase und einen Tankrucksack von SW Motech dran. Sehr nützlich und zweckmäßig, wenn man zu zweit damit rumfährt. Auch ist das Moped leise und man fällt damit absolut nicht auf - gefällt mir sehr gut!

Die Sitzergonomie ist für das kleine Moped ebenfalls sehr gut, und meine Frau fährt hintendrauf sogar lieber mit als auf meiner Tenere 700.

Leichte Offroadpassagen sind problemlos möglich, die Umrüstung auf Pirelli Scorpion STR erweitert das Einsatzspektrum im Gelände, trotzdem auch sehr guter Grip auf der Straße.

Diverse Defekte (Bremssattel und defekte Lichtmaschine :shock: ) wurden im Rahmen der Garantie kostenlos ersetzt.

Wer eine relativ leichte und sparsame Softenduro sucht, der wird mit der kleinen GS sicher glücklich werden. Ich für meinen Teil bin damit sehr zufrieden und würde mir sie jederzeit wieder kaufen.

Gruss
Georg
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BMW-Fan
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Re: Erstes Fazit, (fast) eine Saison 310 GS

Beitragvon BMW-Fan » Do 20. Apr 2023, 16:42

Ich habe mein Motorrad erst einige Tage, bis jetzt ca. 200 km damit gefahren.
Aber eines kann ich schon definitiv sagen, daß Motorradfahren damit sehr leicht ist und mir viel Spaß macht.
Für mich sehr ärgerlich, daß ich erst jetzt auf das Motorrad gestoßen bin.
Hätte ich vor ein paar Jahren schon eine Probefahrt gemacht wäre mir der teure Fehlkauf einer BMW G 650 GS ( die mit dem 800er Motor und 71 Ps) erspart geblieben.

Niederrheinrooster
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Re: Erstes Fazit, (fast) eine Saison 310 GS

Beitragvon Niederrheinrooster » Do 8. Feb 2024, 13:12

Also meine Bonsai-GS ist nun gut 18 Monate alt, hat knapp 4000km gelaufen und ich bin immer noch sehr zufrieden.

Als alter Harleytreiber, der aufgrund Schulterarthrose gewichtstechnisch was kürzer treten musste, habe ich den Kauf nie bereut. Ja, natürlich fehlt der Bumms des V2 und das martialische Auftreten, aber was soll´s? Das Hobby ist erhalten geblieben und kann, jetzt wieder schmerzfrei, weiterbetrieben werden.

Letzten Frühsommer bin ich mit nem Kollegen und dessen 1250er im Pfälzer Wald mit An- und Abreise gut 1300km am Stück getourt und das ging reibungslos. Wenn man nicht den Anspruch hat die Berge hoch Rennen zu gewinnen, lässt sich alles problemlos machen.

Das Haupteinsatzgebiet sehe ich auch bei der Feierabendrunde oder der ruhigen Wochenendtour. Kann das Möppken jedem empfehlen, der kein übermäßiges Selbstdarstellungsbedürfnis und keinen Weltreiseanspruch hat.


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