G 310 R Fazit nach 2000 km - Gruss aus Berlin

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gbslack
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G 310 R Fazit nach 2000 km - Gruss aus Berlin

Beitragvon gbslack » Di 24. Apr 2018, 23:27

Auch nach 2000 km (die ich gerade vorhin voll gemacht habe) auf der G310R bin ich immer noch begeistert von dem kleinen handlichen Kurvenwunder. Nach dem ich fast 28 Jahre (davor 10 Jahre Motorradpraxis von 1980-90, Sommer wie Winter) nicht mehr gefahren bin, immer wieder mal gesagt habe irgendwann, ja irgendwann steige ich noch einmal auf ein Motorrad, hat mich unser Jüngster auf die neue, kleine BMW aufmerksam gemacht. Als ich das Bild mit der Maschine in Stratoblue Metallic gesehen habe, war diese sofort der erste Kandidat für einen Wiederaufstieg. Wie man aus den Zahlen ablesen kann, bin ich eigentlich nicht gerade aus der Zielgruppe, aber wenn man sich hier umschaut, bin ich jedenfalls auch nicht allein damit.
Vor der ersten Probefahrt, die ich meinem Sohn leichtfertig zugesagt hatte, habe ich dann vorher doch noch heimlich ein kleines ADAC Wiederaufsteigertraining (auf einer F 800 R) gemacht. Das hat einen unglaublichen Spaß gemacht - Dank an ADAC und BMW (für das Stellen der Motorräder).
Eigentlich wollte ich dann nur eine Probefahrt machen und noch nicht wirklich über einen Motorradkauf nachdenken ...
Nachdem ich die 800er probiert hatte, war ich auch etwas skeptisch geworden ob mir eine 300er dann noch reichen würde, aber nach der Probefahrt auf einer nagelneuen, ungefahrenen und wunderschönen blauen G 310 R Ende vorigen Jahres habe ich diese Maschine verrückterweise dann gleich gekauft und zunächst einlagern lassen und dann endlich Ende März abgeholt. Die 1000er Einfahrkontrolle ist inzwischen gelaufen und nun sind seit heute 2000 km auf dem Tacho. Zum Einfahren muss ich bemerken, dass ich die ersten 1000 km diszipliniert durchgehalten habe, nicht über 6000 U/min zu gehen, viel geschalten habe und viel Stadt gefahren bin. Nach der Einfahrkontrolle und dem Ölwechsel gebe ich auch kurzzeitig mal richtig Gas und ich habe auch das Gefühl, dass jetzt damit alles etwas leichtgängiger geht und mehr Leistung verfügbar ist, nach dem nun immer mehr passgenau ist. Und tatsächlich hatte ich gestern ohne viel Mühe 154 max laut Anzeige. Da ist sicher noch etwas Luft nach oben, aber richtig Spaß macht alles über 140 mit so einer leichten und nackten Maschine sowieso nicht mehr, besonders wenn es noch etwas windig ist. Gemütliches Fahren endet auf einer Nackten ohnehin eigentlich schon bei 120 (das ist dann auch ungefähr bei ca. 7500 U/min also praktischerweise nahe beim max Drehmoment, welches lt. Beschreibung bei 7200 erreicht wird). Aber es ist natürlich gut, noch etwas Reserve fürs Überholen und die Flucht aus der Gefahrenzone zu haben. Ich bin jedoch positiv überrascht, wie viel Agilität noch zwischen 120 und 140 vorhanden ist (OK, Drehmomentmaximum bei 120!). Mühelos lässt sich die kleine leichte Maschine bei Bedarf auf 140 hochtreiben, so dass man Überholvorgänge auf der Autobahn, auch für mehrere LKW hintereinander, zügig abschließen kann.

Das Fazit bis jetzt:

- Die haklige Schaltung läuft nach 2000 km deutlich besser. Dennoch ist es besser vor dem Stehen an der Kreuzung heruntergeschalten zu haben. Vergisst man das, kann es passieren, dass man im Stand zwischen den Gängen hängen bleibt (Anzeige Minus = "-"). Dann hilft ganz leichtes Anlupfen der Kupplung damit er in den nächsten Gang, den man angepeilt hatte, rutscht. Steht man im 4. oder 5. Gang an der Kreuzung, muss man das gelegentlich mehrfach wiederholen, so dass es passieren kann, dass man bei Grün auch schon mal noch nicht sofort fertig damit ist. Also besser vor der Kreuzung so schnell wie möglich herunterschalten, so dass kurz vor dem Anhalten der Leerlauf anliegt.

- Den Leerlauf findet man nach 2000 km mit etwas Gefühl schon ein wenig öfter auf Anhieb, aber BMW typisch (hab ich mir von Kollegen sagen lassen) ist man schnell auch mal drüber weg. Am leichtesten geht es noch vom 2 Gang aus.

- Der Einzylinder ist ein Einzylinder und der muss drehen. D.h. das erste mal mit Sozius (meinem noch sehr leichten Sohn auf der Probefahrt, vorher allein gab es kein Problem), etwas zu wenig Drehzahl nach dem Wenden und zack, abgewürgt. Dann weiß man dass und auch dass man vor jeder Kurve besser wenigstens einen Gang herunterschaltet, damit man aus der Kurve heraus dann überhaupt Druck aufbauen kann, sonst kann es am Ende der Kurve ein etwas zu lahmes Tuckern werden. Dennoch ist ohne Sozius auf gerader Strecke auch erstaunlich ruhiges Dahintuckern möglich, solange man keine Leistung abverlangt. Ansonsten ist viel Schalten angesagt, damit der Motor immer im richtigen Drehzahlbereich läuft. Hat man den Bogen raus, macht auch das viele Schalten richtig Spaß.

- Die Maschine ist ein echtes Kurvenwunder. So handlich, so leicht in die Kurve zu legen. Man möchte eigentlich ununterbrochen Kurven fahren.

- Die hinteren silbergrauen, offenen Gepäckbügel (oder wie immer man die nennen will) sind etwas gefährlich. Passt man beim Auf- oder Absteigen nicht auf, kann man an denen schon mal mit der Hose hängen bleiben. Ist mir zumindest einmal passiert und war nicht lustig, wenn man weder vor noch zurück kann und dabei einbeinig das Bike balanciert. Zum Glück konnte der Sozius helfen, sonst wäre es wohl etwas blöd ausgegangen.

- Der Scheinwerfer war von Anfang an komplett zu kurz eingestellt. Leider hatte ich auch vergessen, dies bei der Einfahrkontrolle korrigieren zu lassen. Nach einer nicht so schönen ersten Nachtfahrt habe ich dann in der Anleitung nachgeschaut und mir den Scheinwerfer so recht und schlecht selbst eingestellt. Besonders negativ bei der Scheinwerfereinstellung ist anzumerken, dass sich beim Festziehen der Stellschrauben der Scheinwerfer wieder komplett verstellt (entweder nach oben oder unten, je nachdem ob die rechte oder linke Schraube zuletzt angezogen wird). Festschrauben bei gleichzeitigem Festhalten der Lampe gelingt nur bedingt in der richtigen Position und erfordert daher mehrere Versuche mit Kontrolle des Ergebnisses und es kann daher dauern, bis am Ende alles stimmt.

- über den Tankdeckel wurde hier schon mehrfach berichtet. Mir scheint, nach 2000 km ist er etwas leichter zu verschließen, vielleicht habe ich mich aber auch einfach nur daran gewöhnt.

- ebenso war das gelegentliche schlechte Kaltstartverhalten bei Kälte hier schon des öfteren Thema. Das habe ich auch bereits zweimal beobachtet, aber bislang habe ich die Maschine dann immer noch anbekommen.
Erinnert etwas an das Kaltstartverhalten in den Zeiten, als man den Startvergaserknopf noch per Hand ziehen musste. Wenn die Maschine nicht gleich beim ersten Mal ansprang, dann musste man früher zunächst den überschüssigen Kraftstoff irgendwie wieder "wegatmen". Entweder etwas länger warten oder ein zwei mal, bei wieder geschlossenem Startvergaser, mit aufgezogenem Gas anlassen um die Verdunstung des Kraftstoffs zu erleichtern, dann kurz warten und die Kerze sollte wieder trocken sein und der nächste Anlassvorgang erfolgreich. Wenn die Maschine kalt ist, also besser etwas länger den Anlasser laufen lassen, bis der Motor wirklich sicher angesprungen ist, damit es gleich beim ersten Mal klappt. Nur wenn es nicht zu kalt ist, reicht das kurze Antippen des Anlassers.
Wenn es doch passiert und der Anlassvorgang bei niedriger Temperatur doch einmal nicht erfolgreich war, dann hilft kurzes Anlassen mit aufgezogener Drosselklappe ="Gas" (leider kann man, das vermutlich automatisch für den Anlassvorgang etwas fetter eingestellte Gemisch, nicht mehr wie früher "per Hand" verändern), dann etwas warten, um dem restlichen Kraftstoff auf der Kerze Zeit zum Verdunsten zu geben und dann sollte es wieder gehen. Einfach nur ununterbrochen starten wird nicht helfen, da die Kerze dann sicher nass ist und bleibt und man lediglich die Batterie leer nudelt.

- Ansonsten einfach nur Spaß pur und auch optisch braucht sich die Kleine nicht zu verstecken.

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Nach einer längeren Tour mit Regen ...

Beitragvon gbslack » Mi 29. Aug 2018, 22:17

Da ich häufiger zwischen Sachsen-Anhalt und Berlin pendele, kommt es auch vor, dass ich mit dem Motorrad auf dieser Strecke unterwegs bin.
Nach einer längeren Tour, vom Regen überrascht, und mit farblich zum Bike passenden :-) Regenschutzsachen:
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Das Motorrad habe ich übrigens in Magdeburg in Sachsen-Anhalt, unmittelbar, kurzentschlossen und ungeplant, gleich nach der ersten Probefahrt gekauft. In Berlin war kein Händler in der Lage mir kurzfristig eine Probefahrt anzubieten. Dagegen bin ich in Magdeburg fündig geworden und so habe ich das Fahrzeug dort dann auch gekauft. Bislang sind die Werkstattaufenthalte (1000er Inspektion, demnächst Rückruf) eine willkommene Gelegenheit, die Tour mit der 310er zu machen http://www.bmw-g-forum.de/viewtopic.php?f=4&t=250&p=1734#p1734


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